Inhalt

  1. Vorwort
  2. Definition von Taekwondo
  3. Das Wesen des Taekwondo
  4. Taekwondo und seine Nachahmer
  5. Für wen ist Taekwondo geeignet?
  6. Die Geschichte des Taekwondo
  7. Das Training
  8. Die wichtigsten Begriffe der TKD-Kommandosprache
  9. Erläuterung von Taekwondo-Grundsätzen + Tugenden
  10. Kunstbewegungsformen (Hyungs)
  11. Technische Partnerübungen (Daeryon)
  12. Selbstverteidigung (Hosinsul)
  13. Der Freikampf 
  14. Der Bruchtest
  15. -Prüfungs-Voraussetzungen
  16. -Taekwondo-Zukunftsprognose

Vorwort

Gründung der Taekwondo- Abteilung bei der Vereinigten Turnerschaft Hagsfeld 1895 e.V.

Unsere Taekwondo-Abteilung wurde am 15.09.1999 gegründet. Die Begrüßung und Einführung in die Materie des traditionellen Taekwondo fanden vor einer Kulisse von ca. 60 Schülern und deren Eltern statt. Die Resonanz war unerwartet groß. Mit diesem bis heute anhaltenden Interesse an der Kampfsportkunst Taekwondo hatten wir nicht gerechnet. Vereinsführung, Abteilungsleitung und Trainer können nur zu einer zutreffenden Bewertung kommen: "Das ist einfach Spitze". Für ernsthafte und disziplinierte Schüler ist unsere Taekwondo-Abteilung immer offen. Kommt einfach zu einem kostenlosen Probetraining vorbei.

Wir garantieren:

Definition des Taekwondo - Was ist das überhaupt?

Taekwondo ist die traditionelle Art der koreanischen Selbstverteidigung, nämlich die Kunst des Hand- und Fußkampfes:

Es geht dabei um die Entwicklung einer seelisch-geistigen Kraft, die auf alle Lebensbereiche der Schüler einwirkt. Taekwondo ist aber noch weit mehr. Es bedeutet den wissenschaftlich begründeten Gebrauch des Körpers bei Übungen zur Selbstverteidigung, eines Körpers, der durch intensives physisches und geistiges Training den Einsatz aller Reserven gestattet.

Während des Trainings muß der Schüler ständig an der Verbesserung seiner geistigen und körperlichen Disziplin arbeiten. Bewertet werden Schlag, Stoß- und Tritttechniken. Taekwondo hat sich inzwischen international ausgebreitet. Der Weltverband (WTF - World Taekwondo Federation) hat seinen Sitz in Seoul und umfaßt mittlerweile mehr als 140 nationale Verbände.

Man schätzt, daß heute weltweit etwa 22 Millionen aktiv Taekwondo betreiben. Der Dachverband des Taekwondo-Sports in Deutschland ist die Deutsche Taekwondo-Union (DTU). Unser Landesverband ist die Taekwondo-Union-Baden-Württemberg (TUBW).

Das Wesen des Taekwondo

Vor etwa 2000 Jahren in Korea entstanden, lag der Ursprung des Taekwondo in einfachen Selbstverteidigungsformen. Moralisch und philosophisch beeinflußt rückte immer mehr die Vervollkommnung des Charakters und des Geistes in den Vordergrund. Die Lebenseinstellung, die als "Do" (der geistige Weg) bezeichnet wird, verleiht dem heutigen Taekwondo seinen Wert als Kampfkunst:

Wenn Geist und Körper harmonieren, wird jeder ernsthafte Taekwondo-Schüler zu besonderen Leistungen fähig sein. Die eng verbundene körperliche und geistige Ausbildung im TKD setzt sich aus verschiedenen Disziplinen zusammen:

Nach Abschluß bestimmter Ausbildungsstufen nach Leistung und unter Berücksichtigung der geistigen Reife und Einstellung zum Taekwondo, wird dem Taekwondo-Schüler im Rahmen einer Prüfung der entsprechende Grad verliehen.

Taekwondo und seine Nachahmer

Die enorme Popularität des Taekwondo bringt sehr viele Nachahmer mit sich. Äußerst gefährlich für die Lehre des Taekwondo wäre die sogenannte "Nachahmung in flatterhafter Form". Das würde - falls es zu Veränderungen kommt - das Original (hier das traditionelle TKD) schädigen. Diese Gefahr besteht aber bei uns nicht, denn wir haben Taekwondo nicht von Nachahmern, sondern von einem bekannten koreanischen Großmeister gelernt. Wir lehren Taekwondo nach diesem Vorbild zum Wohle unserer Schüler unverändert.

Sollten unbefugte Änderungen am Original des Taekwondo stattfinden - das könnte dann aber der Fall sein, wenn Nachahmer von Nachahmern TKD lehren - kann dies äußerst gefährlich am Konzept des Taekwondo nagen. Gefährlich, weil es den Schülern des Initiators das Gefühl gibt Techniken zu beherrschen, welche aber in der Kunst des Taekwondo nicht fundiert sind.

Künftige Taekwondo-Schüler sollten einfach darauf achten, ob die von ihnen ausgewählte Schule (wie wir bei der VT-Hagsfeld e.V.) auch in der Deutschen-Taekwondo-Union (DTU) organisiert ist.

Für wen ist Taekwondo geeignet?

Die Jugend sowie der Breitensport trainiert Taekwondo. Dieser Sport ist für alle körperlich und geistig gesunden Menschen ab 6 Jahren geeignet.

Die spielerisch erlernte Konzentrationsfähigkeit und die körperliche und geistige Ausgeglichenheit sind ein geeignetes Gegenmittel für mögliche Schulstreß-Folgen. Kinder lernen Taekwondo-Tugenden und Grundsätze wie Gehorsam, Disziplin, Höflichkeit und vieles mehr.

Merke:

Wir bilden auf keinen Fall "sogenannte Schläger" aus. Wer schon mit dem Ziel - TKD Kenntnisse in Schlägermanier zu gebrauchen - zu uns kommt sollte zum Wohle des sauberen Taekwondo wegbleiben. Solche Schüler wollen wir nicht und solche Schüler nehmen wir auch nicht. Uns ist es wichtig, daß sich jeder bei uns wohl fühlt. Wir legen Wert auf Kameradschaft und Zusammenhalt.

Die Geschichte des Taekwondo

Die ersten Aufzeichnungen über die Ausübung von Taekwondo stammen etwa aus dem Jahre 50 v. Chr. In dieser Zeit war Korea in drei Königreiche unterteilt.

Beweise für die Ausübung von Taekwondo ergaben sich aus Malereien an der Decke des Muyong-Chong, einem Königsgrab aus der Koguryo-Dynastie. Diese und andere Wandmalereien zeigen unbewaffnete Kämpfer bei der Anwendung von Kampftechniken, die völlig identisch sind mit denen des heutigen Taekwondo. Von besonderem Interesse sind dabei Details, die den Einsatz der Handkante, der Faust und klassischer Kampfstellungen zeigen - alles Komponenten des modernen Taekwondo.

Das heutige Taekwondo, wie es über Jahre hinweg entwickelt wurde, stellt eine einzigartige Kampfsportart dar, die sowohl Systeme als auch die fließenden kreisförmigen Bewegungen der meisten chinesischen Stile einschließt. Was Taekwondo von diesen Systemen unterscheidet, sind seine vielfältigen und außerordentlich wuchtigen Beintechniken. Doch TKD ist weit mehr als nur eine Methode zur körperlichen Ertüchtigung, es ist vielmehr eine Kunst, die auch auf die moralische Entwicklung seiner Schüler abzielt.

Im Jahre 1955 schlossen sich die acht bedeutendsten Schulen unterschiedlicher Stilrichtungen zusammen. Als einzige anerkannte Disziplin ist das heute noch bekannte Hapkido - einer der Taekwondo-Ursprünge - übrig geblieben.

Am 16. September 1961 wurde der koreanische Taekwondo-Verband gegründet. Die ersten Leiter der Organisation erkannten die Möglichkeit für die Verbreitung und das Wachstum dieser Disziplin und benutzten ihre Autorität, um Lehrer und Demogruppen in die ganze Welt zu schicken. Auf diese Weise verbreitete sich Taekwondo auf allen Kontinenten.

Die Blütezeit des Taekwondo hatte begonnen. Zu beginn der siebziger Jahre hatte sich Taekwondo Weltweit etabliert. Am 28.Mai 1973 wurde eine neue weltweite Organisation gegründet: Der Welt-Taekwondo-Verband (WTF). Seit diesem Tag wurden alle TKD-Aktivitäten außerhalb Koreas vom WTF koordiniert.

In der kurzen Zeit der Gründung des WTF im Jahre 1973 ist Taekwondo als weltweiter Sport mit beispielloser Geschwindigkeit gewachsen. Heute ist TKD eine der zwei Kampfsportarten (die andere ist Karate), die auf der ganzen Welt betrieben werden, mit über 20 Millionen Mitgliedern in 140 Ländern.

Zieht man den unvergleichlichen Aufschwung von Taekwondo und seine Aufnahme in den Kreis olympischer Sportarten in Betracht, kann wohl kaum Zweifel herrschen, daß sich diese Sportart auch weiterhin rasch wachsender Popularität auf der ganzen Welt erfreuen wird.

Taekwondo ist ein außerordentlich komplexes System, zusammengesetzt aus vielen verschiedenen Elementen und in dieser Vielfalt liegt die eigentliche Stärke dieser Sportart.

Das Training

Die Trainingsmethoden sind auf die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit eines jeden Schülers abgestimmt. Wir unterscheiden nach Alter und Geschlecht und ergründen

Bei uns wird unter Berücksichtigung der genannten Leistungsmerkmale garantiert niemand überfordert.

Aufwärmübungen

Die Muskulatur wir auf körperliche Anstrengung vorbereitet. Muskeln und Gelenke werden bei schnellen und wiederholten Bewegungen stark beansprucht, wenn Hände und Füße zu wuchtigen Stößen und Tritten vorschnellen. Wenn der Körper nicht entsprechend vorbereitet wird, können Muskelkrämpfe oder Verletzungen an Gelenken, Bändern und Sehnen auftreten.

Grundtechniken

Beintechniken werden mit verschiedenen Schlagflächen des Fußes ausgeführt:

Die wichtigsten Begriffe der koreanischen Taekwondo-Kommandosprache

Allgemeines

Kommandos

Übungen

Abwehr- und Angriffszonen

Techniken

Art und Ausführung der Technik

Erläuterung von Taekwondo-Grundsätzen + Tugenden

Grundsätze

Tugenden

Etikette: Auf jeden Fall sollte Wert auf richtiges und korrektes Grüßen gelegt werden, da dies im Westen wie auch im Fernen Osten als Respektsbezeigung gilt. Beim Betreten und Verlassen des Dochangs müssen TKD-Schüler mit Verbeugung in Richtung Meister und Landesfahne grüßen. Auch außerhalb des Dochang müssen Taekwondo-Schüler vorschriftsmäßig Respekt bekunden und die Regeln der Bescheidenheit und Höflichkeit jederzeit einhalten.

Höflichkeit: Taekwondo-Schüler sollten immer höflich zueinander sein. Sie sollten den Gerechtigkeitssinn fördern.

Integrität: Im Taekwondo-Sprachgebrauch ist der Begriff der Integrität lockerer definiert als es im Websters Wörterbuch der Fall ist. Er bezeichnet die Fähigkeit, Recht und Unrecht unterscheiden zu können und genügend Gewissen zu haben, um sich schuldig zu fühlen, wenn man ein Unrecht begangen hat.

Charaktervollkommenheit / Ehrlichkeit: Das ist ein ganz wichtiger Grundsatz. Er muß bei Taekwondo-Schülern immer stimmen, ansonsten wären sie für diese Sportart ungeeignet. Schüler die charakterlich ungeeignet sind, dürfen von keinem Taekwondo-Lehrer unterrichtet werden.

Bescheidenheit: Taekwondo-Schüler sollten weder in der Schule noch außerhalb mit dieser Sportart angeben. Ein ernsthafter Schüler des Taekwondo wird jederzeit bescheiden und ehrlich sein.

Disziplin und Selbstdisziplin: Dieser Grundsatz ist von außerordentlicher Bedeutung sowohl innerhalb als auch außerhalb des Dochang. Der Verlust der eigenen Kontrolle kann sich beim Freistilsparring für den Schüler und seine Gegner verhängnisvoll auswirken. Die mangelnde Fähigkeit, im Rahmen des eigenen Könnens bzw. innerhalb der eigenen Grenzen zu leben und zu handeln, ist ebenfalls ein Beweis für fehlende Selbstdisziplin.

Unbezwinglichkeit: Wenn ein ernsthafter Taekwondo-Schüler es mit Ungerechtigkeit zu tun hat, wird er der streitbaren Partei ohne Furcht und ohne Zögern gegenübertreten. Er wird dabei ohne Ansehen der Person oder Zahl der Gegner einen unbezwinglichen Kampfgeist an den Tag legen.

Durchhaltevermögen und Geduld: Ein Sprichwort aus dem Fernen Osten besagt, daß "Geduld zur Tugend bzw. zu Verdienst führt". Ohne Zweifel hat es ein geduldiger Mensch leichter, zu Glück und Wohlstand zu kommen. Man muß sich nur ein Ziel setzen und dieses dann mit Beständigkeit anstreben.

Fleiß und Pünktlichkeit: Das sind zwei Tugenden, mit denen ernsthafte Taekwondo-Schüler keine Probleme haben. Pünktlichkeit in allen Lebenssituationen ist positives Verhalten, beispielsweise um den Trainingsbetrieb nicht zu stören. Daß es ohne Fleiß keinen Preis zu gewinnen gibt, wissen alle ernsthaften Taekwondo-Schüler.

Kunstbewegungsformen (Hyungs)

Es wird ein vorgeschriebener Bewegungsablauf präzise erlernt, wobei alle Grundtechniken (sowohl Angriffe als auch Abwehren) gegen einen imaginären Angreifer ausgeführt werden. Sie dienen dazu, wesentliche Fähigkeiten des Taekwondo-Schülers, wie Koordination, Gleichgewichtsgefühl, Timing, Atemkontrolle und Rhythmus zu entwickeln und zu verfeinern.

Beginnend mit dem weißen Gürtel, der einen Anfänger in dieser Sportart kennzeichnet, erlernen die Schüler in jeder folgenden Gürtelklasse eine Kunstbewegungsform. Durch die Übung dieser Bewegungsform, die vom Schüler Schläge und Tritte in verschiedene Richtungen, koordiniertes Abwehr- und Angriffsverhalten und jähe Richtungsänderungen verlangen, entwickeln die Ausführenden sehr schnell den geschulten Instinkt, der für Taekwondo so wichtig ist.

Die Bewegungen jeder einzelnen Form sind von Meistern sorgfältig zusammengestellt worden, um die Schüler Methoden zu lehren, mit unterschiedlichsten Angriffen aus allen möglichen Richtungen fertig zu werden. Außerdem lernen Taekwondo-Schüler durch die Bewegungsformen jede einzelne Technik (d.h. Schläge, Tritte, Blocks usw.) korrekt auszuführen.

Namen und Bedeutungen der ersten 10 TKD-Hyungs:

1. Chon-Ji: Himmel und Erde
Himmel und Erde symbolisieren den Anfang von allem. Deshalb ist Chon-Ji die erste Hyung.
2. Dan-Gun: Name des Gründers von Korea
Dan-Gun war ein Heiliger, der einer Sage zufolge Korea im Jahre 2333 v.Chr. gründete.
3. Do-San: Name eines koreanischen Patrioten
Do-San war das Pseudonym von An Chang-Ho, einem Patrioten, der sein Leben der Bildungsförderung und Unabhängigkeitsbewegung in Korea weihte.
4. Won-Hyo: Name eines bekannten buddhistischen Mönches
Won-Hyo hat im Jahre 686 n.Chr. den Buddhismus nach Korea gebracht.
5. Yul-Gok: Name eines großen Gelehrten und Philosophen
Yul-Gok war das Pseudonym von Yi l, einem berühmten Philosophen, der auch der "koreanische Konfuzius" genannt wurde. Die 38 Bewegungen dieser Hyung symbolisieren den Geburtsort Yul-Gok's auf dem 38.Breitengrad.
6. Chung-Gun: Name eines koreanischen Patrioten
Chung-Gun war das Pseudonym von An Chung-Gun, der zur Zeit der Besetzung Koreas durch Japan, den ersten japanischen Generalgouverneur ermordete. Die 32 Bewegungen dieser Hyung symbolisieren das Alter Chung-Gun's bei seiner Hinrichtung im Jahr 1910.
7. Toi-Ge: Name eines koreanischen Schriftstellers
Der bürgerliche Name Toi-Ge's war Yi Hwang. Er war im 16. Jahrhundert ein berühmter Gelehrter des Neu-Konfuzianismus. Die 37 Bewegungen der Hyung symbolisieren den Geburtsort Toi-Ge's auf dem 37.Breitengrad.
8. Hwa-Rang: Name einer Jugendorganisation
Die Jugendorganisation Hwa-Rang wurde etwa 600 n.Chr. gegründet. Sie spielte eine entscheidende Rolle bei den Bemühungen die drei Königreiche Koreas zu vereinigen.
9. Chung-Mu: Name eines berühmten koreanischen Admirals
Der richtige Name Chung-Mu's war Yi Sun-Sin. Er soll 1592 ein gepanzertes Kriegsschiff, einen Vorläufer des Unterseebootes, erfunden haben.
10. Gwang-Gae: Name eines koreanischen Königs
Gwan-Gae-To-Wang war der 19. König der Koguryo Dynastie. Er eroberte viele, zuvor verlorene Gebiete, für Korea zurück. Die 39 Bewegungen dieser Hyung stehen für die 39 Jahre dauernde Herrschaft Gwan-Gae's

Technische Partnerübungen (Daeryon) in Form von vorher festgelegten Formen

Wie der Name sagt, wird es im vorher festgelegten Formen durchgeführt, wobei verschiedene Dinge als gegeben vorausgesetzt werden, wie zum Beispiel die Zahl der Schritte, das anzugreifende Ziel und das Angriffswerkzeug. Es geht um die tatsächliche Anwendung von Angriffs- und Verteidigungstechniken, die man auch in Übungsfiguren (Hyungs) und Grundübungen gelernt hat.

Ziel ist Stärkung des Kampfgeistes und des Mutes, zum Training der Augen, zum Verständnis der Taktik und des Manövers des Gegners, zur Erhärtung der Angriffs- und Abfangwerkzeuge, zur Prüfung der eigenen Geschicklichkeit und der eigenen Fähigkeit und zum Erlernen von Bewegungen, die man aus Übungsfiguren oder Grundübungen nicht lernen kann.

Je nach Kup-Grad lernen Taekwondo-Schüler

Durch koordiniertes Abwehr- und Angriffsverhalten entwickeln die Ausführenden sehr schnell den geschulten Instinkt, der für die erfolgreiche Bewältigung von Notfallsituationen sehr wichtig ist.

Selbstverteidigung (Hosinsul)

Es werden Techniken im Abwehr- und Angriffsverhalten gelehrt, sowohl unbewaffnet als auch beispielsweise mit Stock und Messer. Im Ernstfall ist es Ihr Bestreben, gewalttätige Auseinandersetzungen möglichst zu vermeiden. Wenn es aber nicht möglich ist, ist Ihr Ziel, den Gegner kampfunfähig zu machen, sodass er Ihnen keinen körperlichen Schaden zufügen kann. Das heißt jedoch nicht, daß Sie einen aufdringlichen Rüpel krankenhausreif schlagen dürfen, nur weil er Ihre Freundin beleidigt hat.

Ein ernsthafter Taekwondo-Schüler kennt seine Fähigkeiten und seine Grenzen. Seine innere Einstellung sollte dazu beitragen, Konfrontationen zu vermeiden und sich von dem Rüpel nicht einschüchtern zu lassen. Das ist der zentrale Punkt der Taekwondo-Lehren.

Reicht jedoch Ihre positive Einstellung nicht aus, eine Konfrontation zu umgehen, so seien Sie auf der Hut! Wenn Sie einem Angreifer gegenüber stehen, müssen Sie sicherstellen, daß er keine Gelegenheit erhält, Ihnen Schaden zuzufügen. Besteht die Möglichkeit zur Flucht, laufen Sie weg!

Sich zu stellen, um Ihre Fähigkeiten zu demonstrieren, ist dumm und gefährlich. Kurz gesagt, Sie sollten sich nur zum Kampf stellen, wenn es keinen anderen Ausweg gibt. Wenn Ihnen ein Kampf aufgezwungen wird, werden Ihnen folgende Richtlinien helfen, die Situation unter Kontrolle zu halten.

Bei der Disziplin Selbstverteidigung ist folgender Grundsatz zu beachten. Der Gesetzgeber erlaubt die Selbstverteidigungshandlung in Notfallsituationen. Im Strafgesetzbuch (StGB) ist geregelt, dass aber nur die Verteidigung erlaubte Notwehr darstellt, die erforderlich ist.

Das bedeutet: Schlagen Sie nicht weiter auf den Angreifer ein, wenn er bereits hilflos am Boden liegt. Das wäre dann keine Notwehr mehr, sondern Körperverletzung.

Bei uns lernen Sie zweckmäßige Techniken in der Selbstverteidigung zur Bewältigung von Notfallsituationen. Die Trainer sind durch Besuche von Seminaren/ Lehrgängen bestens ausgebildet. Der Ursprung der koreanischen Selbstverteidigung liegt auch im noch heute bekannten Hapkido. Seminarteilnahmen bei dem bekannten koreanischen Hapkido-Großmeister Bang, Kyun-Won ermöglichen es, unseren Taekwondo-Schülern einen zweckmäßigen Mix aus traditioneller Taekwondo-Selbstverteidigung und Hapkido-Selbstverteidigung zu lehren.

Der Freikampf (Dschayu-Daeryon) Freistilsparring (Leichtkontaktversion)

Beim Freistilsparring handelt es sich im Grunde um einen offenen Kampf mit kontrolliertem Angriff. Es gibt keine vorher von den Schülern festgelegten Verfahrensweisen.

Beide Teilnehmer können mit allen - erlaubten - verfügbaren Mitteln angreifen und sich verteidigen, von einer Ausnahme abgesehen: Der Angreifer muß das Angriffswerkzeug unmittelbar vor der kritischen Stelle anhalten. Unwirksame Schläge oder brutale Gewalt zählen nicht bzw. sind verboten. Jeder Taekwondo-Schüler liebt die Herausforderung und die Spannung des Freikampfes. Es ist die beste Methode, die eigene Wettkampftüchtigkeit zu erproben.

Wir kennen vier Freikampftechniken:

Merke:
Dein Gegner ist nie so ungeschützt und verwundbar wie während seines eigenen Angriffs. Wenn er bei dem Versuch, einen Tritt oder Schlag auszuführen, einen Arm oder ein Bein vorstreckt, öffnet er für einen Moment seine Deckung und ist dadurch anfällig für einen Konter. Natürlich ist Ihr vorrangiges Ziel, den Angriff des Gegners abzuwehren, doch wenn Sie das beherrschen, sind Sie auch in der Lage, die Lücken in der Deckung Ihres Gegners auszunutzen.

Der Bruchtest (Kyokpa)

Die spektakulärste Disziplin der Kampfsportarten ist wahrscheinlich der Bruchtest. Schüler demonstrieren ihre Fähigkeiten, indem sie mit bloßen Füßen Bretter durchschlagen. Solche Leistungen verdeutlichen die Kraft und präzise Kontrolle, die sich die Schüler durch Ausübung dieser Sportart aneignen können. Der Bruchtest ist aber nicht Bestandteil des täglichen Trainings. Das Ziel beim Taekwondo-Training besteht nicht darin, unsere Kraft an der Zahl der Bretter zu messen, die wir mit der Hand durchschlagen können, sondern darin, Körper und Geist zu vervollkommnen.

Die Übung dient sowohl den Schülern wie auch ihren Trainern als sichtbarer Hinweis für die Entwicklung und Kontrolle des eigenen Fokus. Fokus ermöglicht Taekwondo-Schülern, die Fähigkeit, sich so konzentrieren, daß sich die ganze Wucht eines Schlages an einem Punkt entfaltet. Physische Kraft allein genügt nicht!

Jemand, der sehr kräftig ist, kann seine Faust gegen Bretter schmettern, ohne in der Lage zu sein, sie zu durchschlagen, wenn er seine Kraft nicht auf den Aufschlagpunkt konzentrieren kann. Bis zum Augenblick des Aufpralls, in dem alle Muskeln angespannt werden, sollte der Körper völlig entspannt sein. Dadurch wird Fokus erreicht. Beherrscht ein Schüler diese Fähigkeit, kann er seine Kraft so konzentrieren, daß er das Brett glatt durchschlägt - und ohne dabei Schmerz zu empfinden.

Prüfungs-Voraussetzungen

Entscheidend für die Eignung und Zulassung zu Kup-Prüfungen sind folgende Voraussetzungen:

Taekwondo-Zukunftsprognose

Die olympische Premiere des Taekwondo fand am 27. September 2000 in Sydney statt. Die Wettkämpfe waren schon vor Beginn ausverkauft und haben ihre Premiere mit Bravour bestanden. Nicht zuletzt anläßlich der Silbermedaille unseres Taekwondo-Kameraden Faissal Ebnoutalib darf auch weiterhin mit spürbarem Aufschwung gerechnet werden.