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Transgressive Studie zum mentalen Shutdown
im Rahmen von sportlichen Wettkampfveranstaltungen
Volleyball
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11. November 2023
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Prof. Dr. med. h. c. Nojokes

Im vorliegenden Essay werden wir uns mit den Ursachen des mentalen Shutdowns im Sportbereich beschäftigen, auch kognitiver Leistungseinbruch oder einfach psychischer Knockout genannt, wie er besonders im Rahmen von Wettkämpfen gehäuft auftritt. Hierbei können antrainierte und vorhandene Fähigkeiten nicht im sonst üblichen Maß abgerufen werden. Der mentale Shutdown tritt für die Betroffenen zumeist überraschend aber im Regelfall nicht grundlos auf: Es existieren eine Reihe von möglichen Ursachen. Man unterscheidet dabei zwischen latenten Prädispositionen und den tatsächlichen Stimuli, die nachfolgend im Rahmen eines beispielhaften Volleyballspiels beleuchtet werden, um das Phänomen einhelliger verstehen zu können.

Zunächst einmal scheinen Sportler oder Sportmannschaften mit einem ausgeprägt sinusförmigen Leistungsniveau deutlich anfälliger für einen mentalen Shutdown zu sein, als jene mit konstanterem Level. Dies sollte niemanden überraschen, da schon seit langem bekannt ist, wie wichtig eine harmonische Homogenität für die mentale Hygiene ist. Dissonanzen jedweder Art, insbesondere auch auf unbewusster Ebene, zB starke Alters- und/oder Leistungsunterschiede im gegnerischen Team, setzen eine Mannschaft unterschwelligem Stress aus. Verstärkend wirken außerdem sensorische Überreizungen wie ein zu hohen Geräuschpegel verursacht durch Brülllaute oder eine irritierende Komplementärfarben-Wahl auf dem gegnerischen Trikot. Auch sehr wilde Bewegungsmuster im gegenüberstehen Team oder eine nicht zur Körpergröße passende Blockstärke belasten die Wahrnehmung der betroffenen Volleyballmannschaft. Zuletzt dürfen auch anhaltende Frustrations-Erlebnisse wie wiederholt abgewehrte Angriffsschläge hier nicht unerwähnt bleiben.

Treffen derartige Prädispositionen auf einen geeigneten Stimulus, kommt es unweigerlich zum mentalen Shutdown. Als solcher bietet sich der verletzungsbedingte Ausfall eines wichtigen Mittelblockers in der entscheidenden Phase eines Spielsatzes an. Effekte dieser Art erzeugen einen Sog negativer Emotionen und bringen die bereits ausgehöhlte mentale Widerstandskraft zum Zerreißen. Tritt eine Mannschaft in den mentalen Shutdown ein, kann ihr von Trainerseite auch durch eine noch so kreative Wechseltaktik nicht mehr Herr geworden werden. Der mentale Shutdown äußert sich dann in ununterbrochenem Punktverlust bei repetitiven Annahmesituationen und/oder ausbleibender Kommunikations- und Bewegungsbereitschaft bei unerwartet einfach ins Spielfeld fallenden Bällen. In dieser Situation kann meistens einzig und allein nur darauf vertraut werden, dass die Mannschaft genügend positive und wenn auch noch so kleine Treppenstufen findet, um aus dem dunklen Leistungskeller wieder heraufzusteigen und zu erkennen, dass all die antrainierten Fähigkeiten tatsächlich gar nicht verloren sondern nur mental blockiert gewesen waren. Für den Gewinn des Volleyballspiels oder auch nur eines Tabellenpunktes kann es dann natürlich längst zu spät sein.

Der vorliegende Essay hat aufgezeigt, dass mentale Shutdowns im Leistungsvergleich eines Sportwettkampfes einen nicht zu unterschätzenden Verzerrungsfaktor darstellen. Die vielfältigen Ursachen gilt es systematisch zu prüfen und wenn möglich abzumildern, um ein horizontales Kräftemessen ohne kognitiven Leistungseinbruch zu ermöglichen.